Reifen-Service – weil „abgefahrene Reifen“ kein Kompliment sind
Der Autoreifen, auch Pneu genannt, kann als Bindeglied zwischen Fahrzeug und Fahrbahn bezeichnet werden. Mit der Radschüssel und der Felge bildet er das Komplett-Rad eines Autos. Es gibt viele verschiedene Reifenarten und -typen: Sommerreifen, Winterreifen, Ganzjahresreifen, Spike-Reifen, Geländereifen und noch einige weitere. Was jedoch alle Reifen gemeinsam haben: Sie sind ein sensibles Fahrzeugteil, das stets überprüft und gewartet werden sollte. Andernfalls setzt sich der Autofahrer einer großen Gefahr aus.
Vernünftige Autoreifen sind das A und O für eine sichere Fahrt mit dem Auto. Doch haben auch Reifen ein „Haltbarkeitsdatum“, das aussagt, wie lange man sein Auto mit ihnen bereifen sollte?
Bevor wir auf die Haltbarkeit von Autoreifen genauer eingehen, sollte beachtet werden, dass Autoreifen grundsätzlich nicht älter als zehn Jahre werden. Da Sommerreifen und Winterreifen aus einem unterschiedlichen Gummi-Mix bestehen, muss man für sie auch unterschiedlich viele Jahre an möglicher Benutzung aussprechen:
- Sommerreifen sollten nach spätestens 3,5 Jahren ausgetauscht werden, wenn man von einer durchschnittlichen Laufleistung von 44.000 km im Jahr ausgeht.
- Winterreifen sollten höchstens doppelt so lange gefahren und somit nach spätestens 7 Jahren ausgetauscht werden – ebenfalls bei angenommenen 44.000 km Laufleistung im Jahr.
Die Haltbarkeit von Reifen ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig:
- Wer gerne die Reifen durchdrehen lässt, in Kurven driftet oder das Auto stark belädt, muss mit einer deutlich verkürzten Lebensdauer seiner Reifen rechnen.
- Der richtige Reifendruck sollte ebenfalls stets eingehalten werden, um eine zu starke Abnutzung zu verhindern.
- Auch die Lagerung spielt eine wichtige Rolle: Reifen sollten dunkel, kühl und trocken gelagert und abgedeckt werden.
- Übrigens: Ein Reifen, der bis zu 5 Jahre lang ordnungsgemäß gelagert wurde, entspricht dem Zustand eines Neureifens.
Was Sie über abgefahrene Reifen wissen sollten
Wenn der Polizeibeamte Ihnen sagt: „Ihre Reifen sind total abgefahren!“, ist das leider nicht als Kompliment gemeint. Abgefahrene Reifen deuten auf einen schlechten Zustand der Reifen hin und können somit sehr gefährlich sein. Ursache ist vor allem eine starke und langjährige Beanspruchung der Reifen. Wenn der Experte von abgefahrenen Reifen spricht, betrachtet er Profiltiefe, Profilkanten, Reifengewebe und Lebenszeit kritisch. Tritt einer dieser Faktoren ein – weist der Reifen beispielsweise eine Profiltiefe von 4 mm und darunter auf – dann kann man einen Reifen als abgefahren bezeichnen und sollte ihn auswechseln. Gleiches gilt für das Sichtbarwerden des Gewebes unter der Gummischicht sowie das Stumpf werden der Profilkanten. Solche Merkmale abgefahrener Reifen lassen sich eher mit geschultem Auge erkennen. Gerne schauen wir uns Ihre Reifen an und überprüfen ihren Zustand. Besonders vor einer längeren Fahrt empfehlen wir Ihnen, Ihr Auto für einen kurzen Sicherheits-Check inklusive Reifenüberprüfung bei uns vorzuzeigen.
Reifendruckkontrollsystem „RDKS“ – was ist das?
Im Zusammenhang mit Reifen und Reifendruck stößt man oft auf den Begriff „RDKS„. Doch wofür steht die Abkürzung überhaupt und was hat es mit der RDKS-Pflicht auf sich? Wir klären auf.
Die Abkürzung „RDKS“ steht für „Reifendruckkontrollsystem“. Seit November 2012 müssen alle neuen, nach ECE-Richtlinien homologierten Fahrzeugmodelle mit einem Reifendruckkontrollsystem ausgestattet sein. Im November zwei Jahre später wurde das RDKS-System für alle Neuwagen beim Verkauf vorgeschrieben. RDKS, auch „TMPS“ (engl.: „Tire Pressure Monitoring System“), dient der Kontrolle der Reifen und des Reifendrucks, wie der ADAC schreibt: „Ein RDKS meldet diese gefährlichen Reifendruckverluste im laufenden Betrieb und ermöglicht somit rechtzeitige Abhilfemaßnahmen. Dies gilt natürlich auch für die vielfach unentdeckten Stichverletzungen am Reifen, die einen langsamen Druckverlust über lange Zeit verursachen.“ Ein RDKS kann direkt oder indirekt in ein Fahrzeug integriert sein und muss bereits bei der Fahrzeugherstellung verbaut werden – eine spätere Nachrüstung ist nicht erlaubt.
- Direktes RDKS: Ein direktes RDKS misst über Druck- und Temperatursensoren, die an allen Reifen vorhanden sind. Die speziellen Ventile haben einen direkten Kontakt zum Reifenfüllgas und liefern Daten über Druck und Temperatur per Funk an einen zentralen Empfänger. Die Auswertung wird auf dem Display im Cockpit für den Autofahrer sichtbar. Diese Art der Messung ist ziemlich genau und schnell. Dafür müssen Autofahrer mit einem Mehraufwand bei Wartung und Reifenwechsel rechnen.
- Indirektes RDKS: Beim indirekten RDKS wird der Reifendruck über ESP/ABS (ABS-Raddrehzahlsensoren) und die Reifendrehzahl durch die Veränderungen des Reifenabrollverhaltens ermittelt. Die Daten werden dann an die zentrale Steuereinheit (ECU = Electronic Control Unit) gesendet. Das indirekte RDKS ist nicht so genau wie das direkte RDKS und braucht zur Messung etwas mehr Zeit. Dafür ist die Wartung einfacher und es entsteht kein Mehraufwand beim Reifenwechsel.